Eindeutig: ein Sozialunternehmen!
Seitdem „Soziales Unternehmertum“ um 2010 zu einem neuen Trend in der Wirtschaft wurde, ist die Definition ein Hindernis. Regierungen können etwas nicht unterstützen, solange sie nicht wissen, was es genau ist. Dasselbe gilt für andere Geldgeber wie Stiftungen, die finanzielle Unterstützungsprogramme einrichten wollen. Wir haben jetzt schon eine Vielzahl von Definitionen – manche weit gefasst, manche konkret. Aber uns fehlt ein Instrument, das dieser Vielzahl in einen gemeinsamen Rahmen gibt, sodass alle einen gemeinsamen Bezugspunkt haben.
Dies ist die Kriterienmatrix.
Zeige mit den Kriterien
deine Einzigartigkeit
01
Wähle deine Kriterien
Möglicherweise treffen nicht alle Kriterien auf deine Arbeit zu. Wähle die Kriterien aus, die für euch relevant sind.
02
Alle Kriterien werden in vier Stufen von D (niedrig) bis A (hoch) unterteilt. Wähle aus, welche Stufe am besten auf eure Arbeit zutrifft.
03
Wähle deine Level
Ändere die Reihenfolge
Die Liste der Kriterien muss nicht im ursprünglichen Format benutzt werden. Es könnte für deinen Kontext nützlicher sein, die Reihenfolge zu ändern. Behalte allerdings die Nummerierung bei!
Beispiele: Kriterien-Profile
Von Sozialunternehmern über Regierungen bis hin zu Geldgebern - ich habe mit vielen Organisationen zusammengearbeitet, um ihre eigene Definition von „sozialem Unternehmertum“ zu erstellen. Ein Profil enthält jeweils alle relevanten Kriterien und Stufen für die Organisation. Je nach ihrer Arbeit sind dies höhere oder niedrigere.
Es ist wichtig, dass ein „niedriges“ Niveau nicht gleichbedeutend mit einem „schlechten“ Standard ist. Es bedeutet oft nur, dass eine Organisation mit einer größeren Gruppe von Sozialunternehmen zusammenarbeiten oder diese finanzieren möchte.
Wer auch immer ihr seid
Zeige dein Profil​
Die Kriterien sind dafür da dir in deiner Arbeit zu helfen.
Allerdings nimmt die Nützlichkeit dieses Tools zu, je mehr es benutzen – und auch zeigen!
Sende dein Profil ein, gewinne mehr Sichtbarkeit für dich und helfe dabei mehr Transparenz im ganzen System zu schaffen.
FAQ
01
Wieso brauchen wir das? Hat die EU nicht eine Definition?
Das ist richtig, die EU Kommission hat eine Definition. Allerdings ist diese weniger konkret, als die Kritieren. Der Kriterienkatalog ist als Zusatz gedacht, der auch in Kombination mit der EU Definition verwendet werden kann.
02
Ist der Kriterienkatalog eine Zertifizierung?
Nein. Die Kriterien anzuwenden bedeutet nicht, dass du eine Zertifizierung erhältst. Sie sind vielmehr ein Sprachwerkzeug. Selbstverständlich haben sie viele Überschneidungen mit bestehenden Zertifizierungen, wie z.B. der GWÖ oder dem People&Planet First.
03
Darf ich die Kriterien anpassen?
Der Kriterienkatalog ist unter den Creative Commons erschienen. Das bedeutet, dass du den Kriterienkatalog verändern und auf deine individuelle Anwendung anpassen darfst. Beispielsweise kannst du einzelne Kriterien oder Textblöcke der Level A-D verwenden. Allerdings musst du das Original als Quelle angeben.
Lizenz: Namensnennung-Nicht kommerziell-Share Alike 4.0 International (CC BY-NC-SA 4.0)
Quellenangabe: Copyright Laura Kromminga, CC BY-NC-SA 4.0, verfügbar unter www.laurakromminga.com/definition​
04
Was ist ein "Profil"?
Ein Profil ist ein Template, in dem ihr farblich markiert, welche Kriterien und welche Level für euch gelten. Entweder für euch als Sozialunternehmen, indem ihr eine Status-Quo Betrachtung macht oder eine perspektivische Zielsetzung markiert. Für Intermediäre, wie z.B. eine Stiftung oder einen Akzelerator, gibt ein Profil die Zugangskriterien für ein (Förder-) Programm wider.
05
Warum ist Wirkungsmessung kein eigenes Kriterium?
Aus der Stakeholder-Befragung ist hervorgegangen, dass Wirkungsmessung teilweise sehr kritisch betrachtet wird. Insbesondere junge Organisationen führen oft (noch) keine Wirkungsmessung durch. Daher ist das Wort selbst nicht in die Kriterien eingeflossen. Allerdings findest du den Ansatz im Kriterium 3b "Prozess zur Wirkungssteigerung".
06
Kostet mich die Nutzung etwas?
Nein, du kannst dir das Template einfach herunterladen und sofort benutzen.
Solltest du eine Beratung benötigen, damit du die Anwendung noch besser umsetzen kannst, erhältst du ein individuelles Angebot.
07
Muss ich alle Kriterien verwenden?
Du kannst so viele, oder so wenige, Kriterien verwenden, wie es für dich und deinen Fall richtig ist. Es gibt Kriterien, auf die sich viele Stakeholder als "Mindestmaß" geeinigt haben. Das sind die Kriterien 2a Gesellschaftliche Zielsetzung, 1c Höhe der Einnahmen vs. Ausgaben beziehungsweise die 1b Stabile finanzielle Lage und die 6a Entscheidung zugunsten der Mission.
Solltest du diese Kriterien nicht verwenden kann es gut sein, dass der Begriff "Sozialunternehmen" bzw. "Social Enterprise" auf dich eher nicht zutrifft.
08
Wir sind ein Impact Start-Up. Gelten die Kriterien auch für uns?
In ganz kurz: ja! Als Start-Up seid ihr noch jung und viele Kriterien erreicht ihr wahrscheinlich noch nicht. Es bietet sich daher an, keine "Status Quo Betrachtung" sondern eine "Perspektiven Analyse" zu machen. Das bedeutet, dass ihr euch die Kriterien und Level heraussucht, die ihr perspektivisch, also in der Zukunft, erreichen möchtet.
Achtet allerdings darauf, dass mit einem klassischen "Start-Up" ein Unternehmen gemeint ist, welches sich komplett aus eigenen Einnahmen tragen kann (Kriterium 1c, Level A). Solltet ihr anvisieren, dass ihr auch in Zukunft einen Teil aus Spenden finanzieren werdet, so kann die Bezeichnung "Start-Up" für einige Stakeholder irritieren, z.B. bei öffentlichen Verwaltungen.
09
Wir haben mehrere (Förder-) Programme. Was nun?
Je nach Programms, legt ihr wahrscheinlich unterschiedliche Schwerpunkte. In einem geht es um beispielsweise um Innovation, und es sollen möglichst innovative Organisationen gesucht werden. In einem anderen geht es um finanzielle Tragfähigkeit, und es sollen nur Organisationen gefunden werden, welche sich aus eigenen Einnahmen tragen.
Für jedes Programm oder Förderprogramm kannst du ein eigenes Profil entwickeln. Der Vorteil des Kriterienkatalogs liegt darin, dass du Programme dann gut gegeneinander abgrenzen kannst. So sparen sich die Bewerber:innen Zeit, da sie schneller erkennen welches Angebot für sie passt. Und ihr erhaltet leichter die richtigen Bewerbungen und spart dadurch ebenfalls Ressourcen.
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